Im gleichen Hinblick und um die Prozesse für die kundenspezifische Herstellung von OPV-Modulen weiter zu automatisieren, überarbeitet ASCA derzeit seine Designsoftware. Die Software vereinfacht das elektrische Layout der Module und nutzt Kundenzeichnungen als Eingabe. Diese Software wird zusammen mit der neuen Laserstrukturierungsanlage in die bestehende Produktionslinie im französischen Nantes integriert. Dadurch gelingt es ASCA, maßgeschneiderte Module zu produzieren und schnell und in noch größeren Mengen mit einer industriellen Kapazität von einer Million Quadratmeter dem lokalen Bedarf zu genügen. Dieser einzigartige industrielle Ansatz reflektiert auch den Produktionsfluss wie im Bereich Thermotransferdruckverfahren der ARMOR-Gruppe angewendet. Auch hier separiert ARMOR die Beschichtung der Folie von der finalen Individualisierung – maschinell wie geographisch - und nutzt so die Skalierungseffekte der Rolle-zu-Rolle-Produktion, während gleichzeitig lokale Märkte und individuelle Bedarfe berücksichtigt werden können.

Für die Finanzierung der neuen Anlage erhielt ASCA nationale und regionale Unterstützung: Die Förderung wurde 2020 im Rahmen von Frankreichs Sanierungsplan und der regionalen Re-Industrialisierungspolitik zur Unterstützung der französischen Industrie bei der Einführung von strategischen Energiewendeprojekten gewährt.

„ASCA wird von Schlüsselinstitutionen in ganz Europa anerkannt: Neben dem Plan France Relance der französischen Regierung haben wir außerdem bereits den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewonnen und wurden von dem Innovation Radar der Europäischen Kommission gewürdigt“, sagt ASCAs CEO Ralph Paetzold.

Vereinbarungen mit allen OPV-Playern

Ende 2021 übernahm ASCA das weltgrößte Patent-Portfolio für gedruckte organische Photovoltaik des führenden Wissenschafts- und Technologieunternehmens Merck. Die erste Lizenzvereinbarung hat ASCA bereits unterschrieben, um die Wettbewerbsfähigkeit der Technologie zu sichern. Nun folgt eine zweite Vereinbarung.

„Die zweite Lizenzvereinbarung haben wir kürzlich mit Dracula Technologies getroffen. Wir freuen uns sehr über die offenen und anregenden Diskussionen mit unserem neuen Lizenznehmer. Die weitere Vereinbarung zeigt, dass wir unser IP-Portfolio für alle Player verfügbar machen und Hürden abbauen wollen“, sagt Nicolas Vannieuwenhuyse, ASCAs Vice President für Key Accounts Management.
„Weitere Diskussionen sind bereits in vollem Gange, und wir werden sicherstellen, dass alle anderen OPV-Player Zugriff auf das Portfolio erhalten können. Dadurch können wir das Wachstum des OPV-Markts unterstützen.“

Politischer Wille ist erforderlich

„Wir setzen uns für eine lokale Energieproduktion ein. Die aktuellen Herausforderungen erfordern ein Überdenken der europäischen Energielandschaft. Wir – als europäische Solarfirma – sind mehr als verpflichtet, die Entwicklung voranzutreiben und zur Energiewende beizutragen. Die Solarenergie wird in dem neuen Energiemix eine signifikante Rolle spielen“, sagt ASCAs CEO Ralph Paetzold.

Mehrere Firmen mit verschiedenen Photovoltaiktechnologien – einschließlich ASCA mit seiner OPV-Technologie – investieren massiv, um die europäische Photovoltaikproduktion für verschiedene Märkte aufzubauen. Dank seiner kundenspezifischen organischen Solarlösungen, die den Wunsch nach einer lokalen Energieproduktion decken, ist ASCA ein wichtiges Puzzleteil, um die Entwicklung gebäudeintegrierter Photovoltaik (BIPV) zu unterstützen und den energetischen Fußabdruck von Gebäuden zu verbessern.

Der in Europa produzierte organische Solarfilm von ASCA lässt sich in Städten leicht integrieren, um nachhaltig und lokal Energie zu produzieren. Paetzold ergänzt:

„Europa muss energieunabhängiger werden. Mit gebäudeintegrierter Photovoltaik kann Energie in Stadtgebieten erzeugt werden, während offene Landflächen weiterhin für die Lebensmittelproduktion genutzt werden können. BIPV bietet bahnbrechende Lösungen für nachhaltigere Gebäude. So werden die CO2-Emissionen in Städten reduziert und ein großartiger Beitrag für den Klimaschutz geleistet. Um die Entwicklung von BIPV zu unterstützen und den energetischen Fußabdruck von Gebäuden zu senken, ist es notwendig, die Europäischen Standards anzupassen und die Eigenschaften der neuesten Solarinnovationen wie OPV zu berücksichtigen.“

Seit dem Start ihrer Photovoltaikaktivitäten 2008 hat die ARMOR-Gruppe bereits mehr als 100 Millionen Euro ihrer eigenen Geldmittel investiert, z.B. für Forschung und Entwicklung, Pilotversuche und Produktionsanlagen. ASCAs Fertigungskapazität für OPV beträgt derzeit 1 Million Quadratmeter pro Jahr.